AVP-Tour

Phil Dalhauser und Todd Rogers (Bildrechte: FIVB)

Die „Association of Volleyball Professionals“, oder kurz AVP, ist eine Vereinigung der amerikanischen Beach-Volleyballer. Sie wurde 1983 gegründet, um die Interessen der Spieler und Spielerinnen zu gewährleisten und die Integrität des Beach-Volleyballs zu erhalten. Seit 1984 hat die AVP auch ihre eigene Tour, die AVP-Tour.

Im Jahr 2010 musste die AVP-Tour jedoch aufgrund großer finanzieller Probleme vorzeitig beendet werden. Die Verantwortlichen haben es nicht geschafft rechtzeitig Sponsoren oder Investoren aufzutreiben.

Die Entwicklung der AVP-Tour war von Anfang an nicht leicht gewesen, aber nach den ersten Hürden verlief fast alles optimal: So gründeten die Spieler und Spielerinnen 1983 ihren eigenen Verband, die AVP, um mehr Einfluss auf die kommerzielle Entwicklung des Sports zu haben, da der bisherige Gewinn aus der Tour zum größten Teil in die Kassen der Marketing-Agentur „Event Concepts“ ging. Der Streit gipfelte darin, dass die Top-Spieler und Spielerinnen bei der Weltmeisterschaft 1984 streikten. Daraufhin rief die AVP ihre eigene Tour ins Leben und löste damit einen richtigen Beach-Volleyball-Boom in Amerika aus.

Misty May-Treanor und Nicole Branagh (Bildrechte: FIVB)

Anfang und Mitte der 90er folgten dann die „glory years“ der amerikanischen Tour. Viele Fans kamen zu den Turnieren und jede Menge Preisgelder wurden ausgeschüttet. Auch die ersten Fernsehsender begannen live von den Spielen zu berichten. Am Ende dieses Jahrzehnts kam es dann jedoch zur ersten Krise aufgrund finanzieller Probleme. Viele Sponsoren und Investoren sprangen ab und die Preisgelder mussten gekürzt werden. Die Tour konnte sich aber wieder erholen und so konnte zunächst weiter gespielt werden.

Im Jahr 2007 machte die AVP dann etwas vollkommen Neues: Sie führte die erste Winter-Tour, mit 19 Events im Januar und Februar, im Beach-Volleyball ein. Damit gab es zum ersten Mal eine Beach-Tour in der Halle. Doch leider konnte das die AVP auch nicht vor dem Bankrott retten. Durch die Finanzkrise bekam auch die amerikanische Tour immer größerer Geldsorgen. Schon 2008 stand die Tour kurz vor dem Aus. 2010 konnten es die Verantwortlichen es dann auch mit größten Anstrengungen nicht mehr schaffen rechtzeitig einen Sponsor oder Investor für die Tour zu finden. Dadurch konnten die letzten vier Turniere dieser Tour nicht ausgespielt werden und sie wurde frühzeitig beendet.

Viele Spieler zeigen sich betroffen von der Nachricht:

Todd Rogers: “ Phil und ich waren am Boden zerstört, aber nicht überrascht, dass der AVP das Geld ausgegangen ist. Alle Zeichen in den letzten vier Monaten deuteten daraufhin, dass die AVP entweder einen Sponsor oder Geld braucht, um die Saison zu beenden. Aus diesem Grund meldeten wir uns für Kristiansand, Norwegen, und Aland, Finnland, an. Für Phil und mich ist dies sicherlich ein finanzieller Erfolg, aber ich fühle mit den Spielern, die die FIVB nicht als Option haben. Diese sind am meisten betroffen.“

Angie Akers:“ Es ist traurig daran zu denken, dass so viele große Spieler wahrscheinlich aufhören und in eine neue Phase des Lebens eintreten. So viele Talente haben keinen Platz mehr sich zu entwickeln. Es ist verheerend auch nur darüber nachzudenken. … Es gibt so viele treue Fans, die ein Teil der AVP- Familie geworden sind und daran zu denken, dass wir nie wieder ihren Jubel hören können ist eine Tragödie.“

Wie es in den nächsten Jahren weiter gehen wird, weiß niemand genau. Nur eines scheint sicher: Die amerikanischen Top-Spieler wie Dalhauser/Rogers werden immer seltener auf amerikanischem Boden zu sehen sein.

beach-volleyball.de Partner

  • Mikasa
  • Schauinsland Reisen
  • German Beach Tour