DM Frauen: Ludwig/Walkenhorst sind neue Deutsche Meisterinnen

DM Timmendorfer Strand, 30.08. - 01.09.2013

Gold, und zwar souverän: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst krönen ihre überragende Premieren-Saison mit der Goldmedaille auf der Deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand. Ohne Satzverlust, nahezu ohne Schwächen - es war die DM von Laura und Kira. Das mussten auch Holtwick/Semmler anerkennen.

15:17 Capri-Sonne scheint für Ludwig/Walkenhorst

Applaus, Applaus. Den haben sich Laura Ludwig und Kira Walkenhorst verdient. Denn in seiner Premieren-Saison holt sich das Duo den Titel auf der Deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand. Mehr davon, mochte der Beach-Fan geschrien haben, denn egal wieviel Spiele Laura und Kira noch auf dem Timmendorfer Strand Sand gespielt hätten, sie hätten sie in der Form von diesem Wochenende wohl alle gewonnen. Doch nach dem Finale ist nun einmal Schluss, und dort besiegten sie die Titelverteidiger Katrin Holtwick/Ilka Semmler mit 21-14 und 21-18. Es ist DM-Titel Nummer fünf für Laura Ludwig, bei der sich die Kleinwagen in der Garage mittlerweile Stapeln müssten - während Kira ihren ersten smart als Preisgeld-Ersatz überreicht bekommt.

Den symbolischen Schlüssel dafür bekamen sie bei der Siegerehrung überreicht, bei der es wie schon in der Partie zuvor regnete wie aus Kübeln. Sonnenschein Laura konnte das Wetter jedoch nicht die Laune verderben, immerhin versprach die Sponsoren-Kopfbedeckung der neuen Deutschen Meisterinnen bessere Wetterverhältnisse - die schwarzen Regencapes der 6.000 Zuschauer in der Ahmann-Hager-Arena jedenfalls taten es nicht. Doch hin oder her, Sekt oder Selters, so wie Ludwig/Walkenhorst das Finale dominierten, bestimmten sie auch das gesamte Turnier. Am Ende steht DM-Gold, das wohl selten so souverän herausgespielt wurde wie in diesem Jahr von Laura und Kira.

Was bleibt ist die Ehre des Deutschen Meisters und Silber für Katrin Holtwick und Ilka Semmler, die im Finale unterlegen waren. Doch unterlegen immerhin in einem DM-Endspiel, in dem sie zum dritten Mal standen und auch den dritten Titel sich hätten erspielen können. Stimmen von Holtwick/Semmler gibt es hier.

Das war es dann auch bei den Frauen, die sich heute Abend auf der legendären Party austoben dürfen. Grund dazu haben nicht nur die neuen Deutschen Meisterinnen Laura und Kira sowie die Medaillenteams - auch die 13 weiteren Duos haben allen Grund dazu, stolz auf sich zu sein. Einen ganzen Sommer lang sammelten sie deutschland-, europa- und weltweit Ranglistenpunkte, um hier in Timmendorf dabei zu sein.

Auch zum fast-dabei-sein:

=> Unsere Bildergalerie vom Samstag

Und zum Nachstöbern und fachsimpeln:

=> Die kompletten Ergebnisse des Frauenturniers in der Übersicht

 

14.30 Borger/Büthe holen Bronze

"Schnell, schnell" musste das Gespräch mit Karla Borger und Britta Büthe nach dem kleinen Finale gehen, denn Karla wollte unbedingt das im Anschluss gespielte große Finale komplett sehen. In dem gleichen Tempo agierte sie auch im Spiel um Platz drei bei der Deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand in ihren Abwehraktionen und trug ihren Anteil am doch souveränen Sieg gegen Chantal Laboureur/Julia Sude bei (21-13, 21-18).

Dass sie selbst im Finale spielen würden, hätte man nach der WM-Silbermedaille in Polen vielleicht erwartet. Doch nach dem Triumph in Stare Jablonki Anfang Juli musste Britta Büthe lange verletzt passen, erst in der Vorwoche zur DM kehrte sie mit Karla aufs Feld zurück. So landen in Holtwick/Semmler und Ludwig/Walkenhorst zwei Duos vor ihnen, die sie zwar auf der WM hinter sich ließen, in den vergangenen Wochen aber im Spielrhytmus blieben und erfolgreich spielten. Erfolgreich ist für Borger/Büthe in jedem Fall die Bilanz auf den 2013er-Höhepunkten: Zwei Highlights, zwei Medaillen. 

=> Hier geht es zu dem Videointerview mit Karla und Britta nach der Partie

 

12.30 Mit Vollgas ins Finale

Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben auch am Samstag keine Schwäche gezeigt und sind mit einer souveränen Leistung ins Finale der Deutschen Meisterschaft eingezogen. Dort treffen sie nun auf Holtwick/Semmler - das erwartete Duell der Giganten.

 

Ja, ich will!

Nachdem bereits Satz eins im Halbfinale mit 21-14 deutlich an Ludwig/Walkenhorst ging, war es auch im zweiten Satz für Karla Borger und Britta Büthe schwer, das Spiel zu drehen und zu gewinnen. Ludwig in der Satzpause zu ihrer Partnerin: "Wir haben sehr gut aufgeschlagen. Aber die werden jetzt kommen, wir müssen also unseren Sideout halten." Karla und Britta kamen vor allem in der Satzmitte ran, als sie bei deutlichem Rückstand ein paar Punkte gut machten. Mit zwei guten Aktionen verkürzten sie bereits von 13-8 auf 13-10, ehe Britta mit einem kurz abgelegten Ball das nächste Break perfekt machte (13-11). Ein Ass von Britta auf Lauras Annahmeseite brachte einen Punkt Abstand zum Ausgleich (13-12). Zum Ausgleich kam es aber nicht. Laura brachte nach einer Blocksicherung ihren zweiten Angriff durch (14-12) und Kira legte ein Ass nach (15-12).

Diesen Abstand vergrößerte Laura kurze Zeit später mit einem klassischen Laura-Ludwig-Ball (20-15). Der darauffolgende Sideout von Karla war schön (20-16), aber änderte nichts mehr. Laura tat das, was sie am besten kann: Verantwortung übernehmen und ohne Umschweife punkten à la "Ja, ich will. Und wie!" Sie schnappte Kira die Annahme förmlich weg und versenkte zum Finaleinzug (21-16). Hysterisch-happy giggelte Deutschlands beliebteste Beach-Volleyballerin dann ins Mikro und erfreute die Menge. Partnerin Kira kam da etwas ruhiger rüber. Jetzt gehts ins Finale. "Holtwick/Semmler sind ein klasse Team, wir werden Gas geben und müssen gleich wieder 100 Prozent geben."

Es hatte hier im Grunde keiner eine andere Finalpartie erwartet. Die beiden besten Teams stehen sich nun um 14.15 Uhr gegenüber und spielen aus, wer der größere Gigant von ihnen ist. Stark sind beide. 

 

11.15 Holtwick/Semmler auf Goldkurs

Katrin Holtwick und Ilka Semmler stehen als erstes Team im Finale der Deutschen Meisterschaft 2013. Die Titelverteidigerinnen siegten vor tausenden Zuschauern auf dem Center Court und laufenden Fernsehkameras über Chantal Laboureur und Julia Sude. 

Fit, müde, Finale

"Es gibt, glaube ich, kein Team in Deutschland, das in dieser Saison mehr Spiele hatte als wir", hatte gestern Holtwick/Semmler-Trainer Andi Künkler gesagt, "und wir sind das fitteste Team." Fit, aber mit einer langen aufreibenden, spannenden und erfolgreichen Saison in den Knochen - dieser Zustand könnte den Spielverlauf des ersten Halbfinals erklären. 

Holtwick/Semmler gingen als an eins gesetzt und mit den vielen gesammelten World Tour-Medaillen aus jüngster Vergangenheit als klare Favoriten in die Partie. In Satz eins ließen sie auch lange keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie noch fit und nicht zu müde sind, hier Deutsche Meisterinnen zu werden. Am Ende des ersten Satzes allerdings ließen sie erste Schwächen zu und gewannen den Satz schließlich nur knapp mit 21-19.

In Satz zwei sahen die Zuschauer auf dem Center Court dann die umgekehrte Dominanz. Wer erst Mitte des Satzes zum Center Court kam, konnte sich über einen 11-18-Rückstand aus Sicht der Nummer eins nur wundern. Der Satz ging kurz danach entsprechend an Laboureur/Sude (21-14). 

Im Tiebreak kamen die Deutschen Meisterinnen 2012 erneut entschlossen aufs Feld. Nach einem Sideoutfehler von Chantal führten sie mit 5-3. Ein ewig langer Ballwechsel brachte kurz danach einen weiteren Punkt (9-7). Ein schlechtes Zuspiel machte Ilka den Block leicht (10-7), während Katrin mit einem Netzaufschlag die Konkurrenz im Spiel hielt (10-8). Julia Sude legte ihrerseits einen Aufschlagfehler nach und vergrößerte den Abstand wieder (11-8). Ilka holte sich danach einen weiteren und vorentscheidenden Blockpunkt (12-8). Ein langer Ballwechsel mit Punkt für Katrin und Ilka sowie erneut ein Problem beim Zuspiel mit entsprechendem Sideoutfehler bei Julia und Chantal brachte die alles entscheidende Führung (14-8). Mit einem erfolgreichen Sideout von Julia und zwei erfolgreichen Breaks von Chantal konnten die Unterdogs die Niederlage zwar noch hinauszögern, aber nicht mehr verhindern.

Katrin verwandelte line zum 15-11 und Einzug ins Finale. Julia Sude: "Ich denke, wir haben das Spiel in Satz eins verbockt." Katrin Holtwick: "Erst haben wir lange dominiert und gut gespielt, im zweiten Satz war es dann andersum und im dritten hatten wir zum Glück am Ende genug Vorsprung, um uns nochmal kleine Schwächen erlauben zu können. Jetzt freuen wir uns im Finale zu sein."

Dort treffen sie auf den Gewinner der Partie Ludwig/Walkenhorst vs. Borger/Büthe. SKY überträgt dieses Spiel genau wie das erste Halbfinale live.

 

 

9.40 "Haaaaaaaaaammmer!"

Die Vize-Weltmeisterinnen Karla Borger/Britta Büthe haben sich durch die Loserrunde ins Halbfinale gekämpft. Dort treffen sie nun auf Ludwig/Walkenhorst, was sich SKY nicht entgehen lässt und live zeigt. Live vor Ort gabs heute Morgen auch eine Überraschung auf dem Nebencourt. 

Laboureur/Sude mindestens Vierter 

Viele Fans waren heute Morgen früh aufgestanden, um eins der beiden Viertelfinalspiele nicht zu verpassen. Rund um Court 2 tummelten sich die Frühaufsteher und genossen das, was ihnen geboten wurde: Ein Drei-Satz-Match zwischen Chantal Laboureur/Julia Sude und Anni Schumacher/Jana Köhler.

Der erste Satz ging mit 21-17 recht deutlich an Köhler/Schumacher, was sicher nicht viele gewundert haben dürfte, gingen sie doch favorisiert in die Partie. Mit mehr internationaler Erfahrung und einer besseren Position in der Setzliste - Platz 6 zu Platz 8 - dachte sich der ein oder andere schon: "Das wird hier eine klare Nummer!", tat aber gut daran, sich dann noch nicht zu sehr zu entspannen. 

In Satz Nummer zwei sah die Welt nämlich anders aus. Köhler/Schumacher agierten nicht zwingend genug. Zwar taten das Laboureur/Sude auch nicht, fanden aber immer besser ins Spiel und machten nun zunehmend mehr Punkte. Der Zuschauer sah brilliante Abwehraktionen, gute Blocks, weniger gute Zuspiele und lange Ballwechsel. Laboureur/Sude gingen mit 18-11 in Führung, spielten dann ihrereseits wieder nicht konsequent und ließen ihre Gegnerinnen erneut erstarken. Mit 21-18 glichen sie schließlich aber verdient aus zum 1-1 Satzverhältnis.

Alle vier Kämpferinnen starteten nun gut in den Tiebreak und Mitte des Satzes hatte man noch keinen Schimmer, wer heute hier eigentlich das bessere Team ist. Insbesondere Chantal Laboureur schaffte es nun, mehr Druck in ihren Aufschlag zu bringen und so wichtige Breaks herauszuspielen. Ein Block ihrerseits brachte dann noch einen wichtigen Punkt im Endspurt um den Einzug ins Halbfinale. Nach 15-11 und einem "Haaaaaaaaaaaammmmer!"-Ausruf von Chantal war der Viertelfinal-Drops dann gelutscht. Sie und Juli treffen nun um 10.20 nun auf Holtwick/Semmler. 

Wie das Spiel ausgeht, prophezeite Holtwick/Semmler-Coach Florian Karl: "Natürlich gewinnen wir, was für eine Frage, sonst wären wir auch nicht so früh aufgestanden." Laboureur/Sude haben da sicher was dagegen und nichts zu verlieren. Mit an Position 8 gesetzt haben sie die Erwartungen schon weit übertroffen. 

Burkhard Sude, Vater von Julia: "Es ist immer eine besondere Partie, gegen eine ehemalige Partnerin zu spielen. Es lief noch nicht alles rund, aber wenn man gewinnt, hat man alles richtig gemacht. Für Juli und Chantal freue ich mich, dass sie sich hier präsentieren können."

Spielansetzungen Damen:

Halbfinale: 10.20: Laboureur/Sude vs. Holtwick/Semmler

Halbfinale 11.20: Borger/Büthe vs. Ludwig/Walkenhorst

Ludwig und ein Tief?

Das Spiel zwischen Borger/Büthe und Ludwig/Walkenhorst verspricht nicht minder spannend zu werden wie Laboureur/Sude vs. Holtwick/Semmler. Laura Ludwig gestern nach dem Einzug in die Runde der letzten vier: "Wir freuen uns morgen aufs Halbfinale. Sollten wir gut in den Tag reinkommen und diese Leistung hier nochmals abrufen können, wäre es geil. Wer uns kennt, weiß auch, dass wir auch immer mal nach ein paar guten Spielen ein Tief drin haben können." Nach Tief sah die Leistung der neuformierten deutschen Nummer zwei bisher allerdings nicht aus. Sie traten in ihren DM-Spielen so dominant auf wie kein anderes Duo. 

 

=> Alle Bilder von Peter Weber gibt es hier

=> Alle Infos findet ihr auch in unserem DM-Special

=> Zu den Ergebnissen der Damen 

 

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